20.04.2023
Wenn es diesen Beruf so eigentlich nicht gibt, wie seid ihr dann dazu gekommen, IBS-Techniker zu werden?
Jens Knoll: «Ich war ursprünglich gelernter Elektriker. Somit war ich ein Quereinsteiger in der HKLS-Branche. Mit meiner Ausbildung brachte ich die idealen Grundvoraussetzungen mit. Ich hatte Ahnung von Technik, Strom und Schemalesen. Somit fiel es mir leicht, mich auf ein neues Gewerk einzulassen, als ich damals ein Angebot erhielt. Es ist eine Verschmelzung von Lüftung und dem Verständnis für hydraulischen Abgleich – diese Kombination lernt man auf keiner Schule und sie beinhaltet Aspekte verschiedener Berufsgattungen.»
Was ist eure Aufgabe?
Dirk Bader: «Wir sind bei der Inbetriebsetzung der Anlage vor Ort mit Partnern wie Siemens, Comsys Bärtsch, Walter Müller,etc. und machen den Abgleich der Lüftung, stellen sicher, dass die Luft auch dahin geht, wo sie gebraucht wird und Protokollieren unsere Schritte. Doch bevor eine Anlage In-Betrieb gesetzt werden kann, setzen wir erst die ganzen Feldgeräte, Klappenmotoren, Fühler und alle Regelorgane. Wenn etwas nicht funktioniert, gehen wir auf
Fehlersuche. Dazu müssen wir die Schemata lesen können und die Baupläne verstehen - Lüftungsbau- und Heizungspläne sind sich ähnlich. Dann geht es an die Fehler- und Mängelbehebung. Unsere Dienstleistung findet ausschliesslich in der Garantiezeit einer neuen oder neu umgebauten Anlage statt. Das heisst, in den ersten zwei Jahren nach der Inbetriebnahme der Anlage.»
Wie sähe denn ein neuer Teamkollege bei euch aus? Was müsste dieser idealerweise mitbringen?
Jens Knoll: «Er sollte, wenn möglich, einen Installationsberuf und Interesse an der Branche haben und generell an Technik. Plus natürlich braucht er manuelles Geschick. Mit zwei linken Händen würde es eher schwierig werden (lacht). Lernen kann man eigentlich nur durch die Erfahrung, beim Machen. Wir treffen heute noch auf Situationen die neu sind und die wir nicht kennen. Dabei gilt es offen und flexibel zu sein und den Ehrgeiz zu haben, unbekannte Probleme lösen zu wollen. Eine Elektro-Lehre ist sicher von Vorteil.»
Was spricht für eure Funktion, was wohl die meisten Menschen nicht wissen?
Dirk Bader: «Obwohl wir im Baugewerbe tätig sind, unterliegen wir nicht dem immer höher werdendem Druck und Terminstress von Baustellen. Das heisst, wir organisieren unsere Arbeiten im Team, vorausschauend und müssen so nicht ständig unter demselben Termindruck arbeiten wie andere Gewerke im Baubereich. Es ist ganz einfach, wir machen unsere Arbeit erst, wenn alles andere gemacht ist, sonst ist ja eine Inbetriebnahme gar nicht möglich.»
Was schätzt ihr an eurer Aufgabe besonders?
Dirk Bader: «Da unsere Abnahmen erst am Schluss eines Neu- oder Umbaus stattfinden, sind wir nicht wie andere Gewerbe im Baugewerbe dem Staub von Baustellen ausgesetzt. Tage auf dem Rohbau sind bei uns eher die Ausnahme als die Regel. Wenn’s hochkommt sind das vielleicht 20 Tage im Jahr. Das ist ein angenehmer Effekt.» Jens Knoll: «Was viele auch nicht wissen, ist, dass wir so gut wie kein Werkzeug benötigen. Das heisst, dass wir mit leichtem Gepäck reisen, um unsere Arbeit zu machen. Wir müssen nicht viel Zeit einrechnen, um Material zu Rüsten und ein Fahrzeug zu bestücken. Wir sind mit leichtem Gepäck unterwegs».
Was möchtet ihr keinesfalls missen?
Jens Knoll: «Ich glaub da sind wir uns einig, nicht Dirk? In der Meier-Kopp AG, bringen wir als Inbetriebsetzungstechniker eine direkte Garantie-Dienstleistung des Anlagebaus. Was bedeutet das? Es heisst, dass wir keine Service-Arbeiten im allgemeingültigen Sinne leisten. Deshalb verrichten wir auch keinen Bereitschaftsdienst und müssen nach Feierabend nicht mit weiteren Einsätzen rechnen. Das ist ein grosser Vorteil für das Familienleben, den wir beide besonders schätzen.»
v.l.n.r. Jens Knoll, Dirk Bader
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